11.08.17
Prozess am Landgericht Traunstein um Flüchtlingsdrama: Urteile gefallen

Prozess um den Tod von 13 Flüchtlingen zu
Ende gegangen. Die Urteile sind gefallen
Update 10:30 Uhr
Im Prozess um den Tod von 13 Flüchtlingen auf dem Mittelmeer hat das Landgericht Traunstein heute zwei Schleuser zu Haftstrafen verurteilt. Einer ist mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Der Hauptangeklagte hat vier Jahre Haft bekommen, der Bootsführer zweieinhalb Jahre. Den dritten Angeklagten hat das Gericht unter Einbeziehung einer früheren Strafe zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Die Schleuserfahrten haben vom türkischen Izmir über das Mittelmeer nach Griechenland geführt. Bei einer der Passagen im September 2015 ist das völlig überladene und unbeleuchtete Schlauchboot nachts mit einem Frachter zusammengestoßen. 13 Menschen sind gestorben. Zwei Kinder werden bis heute vermisst.
Der Hauptangeklagte soll syrische Landsleute in der Türkei angesprochen und die lebensgefährlichen Bootsfahrten vermittelt haben. Der Bootsführer ist selbst ein Flüchtling gewesen. Er hat für die Übernahme des Ruders umsonst mitfahren können. Der dritte hat Kontakt zu Familienangehörigen von Flüchtlingen in Deutschland gehalten.
Erstmeldung 06:00 Uhr:
Im Prozess am Landgericht Traunstein um den Tod von 13 Flüchtlingen wird am Vormittag das Urteil erwartet. Angeklagt sind drei Männer aus Syrien. Sie sollen die Fahrt über das Mittelmeer organisiert haben, bei der es zu der Tragödie gekommen ist.
Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag für die drei Männer langjährige Haftstrafen zwischen dreieinhalb und zwölfeinhalb Jahren verlangt. Der Antrag der Verteidigung ist weit daruntergeblieben. Zweimal hat sie sogar Freispruch verlangt.
Die Anklage lautete auf gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge. Die Schleuserfahrten haben vom türkischen Izmir über das Mittelmeer nach Griechenland geführt. Bei einer der Passagen ist ein überladenes Schlauchboot mit einem Frachter zusammengestoßen. 13 Flüchtlinge sind gestorben. Zwei Kinder werden bis heute vermisst.