11.07.19
Ex-Biathlon-Trainer unter "Reichsbürger"-Verdacht

Bergen / München - Der frühere Biathlon-Trainer Andreas Stitzl aus Bergen hat eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen.
Das Verwaltungsgericht München hat am Vormittag stattdessen dem Landratsamt Traunstein den Rücken gestärkt. Das Landratsamt hatte Stitzl sein Biathlon-Gewehr und die Waffenbesitzkarte weggenommen, weil er ein Reichsbürger sein könne. Diesen Vorwurf hat Stitzl gestern am Gericht vehement bestritten. Das Gericht sagt aber: verschiedene Äußerungen Stitzls hätten diesen Schluss zugelassen, somit habe ihm die Behörde zu Recht die Waffe abgenommen. Wenn er mit Reichsbürgern und rechtem Gedankengut wirklich nichts am Hut habe, dann könne er jetzt erneut eine Waffenbesitzkarte beantragen. Die Entscheidung des Landratsamtes steht aber.
Stitzl hat 2015 beim Beantragen eines Passes ein paar seltsame Angaben gemacht. Bei der Frage nach seinem Geburtsland soll er zB „Königreich Bayern“ eingetragen haben. Auch ansonsten machte er Angaben, die dem Landratsamt Traunstein seltsam vorkamen. Dort schrillten die Alarmglocken: Stitzl könnte ein Reichsbürger sein. Weil die oft gewaltbereit sind, hat die Behörde umgehend das Gewehr des ehemaligen Biathleten eingezogen.
Stitzl kann dieses Urteil noch anfechten. Auf BAYERNWELLE-Anfrage sagte er heute, er wolle sich erst mit seinem Anwalt beraten. Zunächst wollen er und sein Anwalt erst einmal die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann entscheiden.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich am Donnerstag erfreut über das Urteil. Wer im Verdacht stehe, den Staat und seine Rechtsordnung abzulehnen, der dürfe keine Waffen besitzen.