17.02.21
Mikrodepots, Ausbildungsverbund und Sozialraumanalyse auf der Tagesordnung im Landratsamt

Landkreis Berchtesgadener Land - Gleich mehrere spannende Punkte wurden heute im Ausschuss für Umweltfragen, Energie, Landkreisentwicklung und Mobilität des Landkreises Berchtesgadener Land behandelt. Zum Beispiel ging es um die Mikrodepots, bzw. um die Machbarkeitsstudie die eine externe Firma gerade durchführt. Diese hat am Vormittag einen Zwischenbericht gegeben.
10 Milliionen Päckchen werden am Tag in Deutschland verschickt. Darunter leidet nicht nur die Umwelt, auch die Verkehrs- Und Lärmbelastung in den Innenstädten steigt, weil viele Paketdienste unterwegs sind. Diese einzelnen Lieferwägen könnten reduziert werden, in dem sogenannte Mikrodepots eingerichtet werden. Eine außer örtliche Station zu der alle Päckchen geliefert werden und von dort aus werden sie dann emissionsfrei an die Haushalte verteilt. Emissionsfrei bedeutet entweder per E-Auto oder mit einem Lastenfahrrad. Und genau das soll es im Landkreis Berchtesgadener Land geben. Ganz genau in Freilassing, Bad Reichenhall und Laufen.
Einzelhandel soll trotzdem weiter gestärkt werden
Da Online-Shopping immer zunimmt, ist es wichtig hier eine Lösung zu finden, die Innenstädte zu entlasten. Gleichzeitig sollen aber auch die Einzelhändler vor Ort nicht vernachlässigt werden. Ganz im Gegenteil. Dies sollen stärker in den Fokus gerückt werden. Wie am Vormittag allerdings klar wurde, können auch die Einzelhändler davon profitieren. Zum Beispiel in dem Sie die Mikrodepots nutzen, um Kunden zu beliefern. Kunden, die es zeitlich nicht schaffen zu den Öffnungszeiten ins Geschäft zu kommen, könnten ihre Ware bestellen. Nicht bei einem Online-Riesen sondern bei einem Händler vor Ort. Dieser bringt dann alle bestellten Produkte am Ende des Tages zum Mikrodepot von wo aus sie dann zum Beispiel per Lastenfahrrad ausgeliefert werden. Oder der Kunde dann auch am Abend selbst abholen kann. Bis Ende Mai sollen die finalen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen und dann wird es erneut Thema im Ausschuss sein.
Koordinationsstelle für Ausbildungsverbund Pflege
Nicht nur Onlinehandel boomt während Corona. Die Pandemie macht auch deutlich wie wichtig Pflegekräfte sind. Hier soll deshalb die Ausbildung attraktiver werden. Deshalb wurden die einzelnen Ausbildungen im Bereich der Pflege zu einer zusammengefasst. Kinderkrankenpfleger, Alten oder Krankenpfleger machen jetzt eine Ausbildung zur Pflegefachkraft und können sich hier dann spezialisieren. Der Landkreis Traunstein und das Berchtesgadener Land haben hierfür bereits im letzten Jahr den Ausbildungsverbund Pflege gegründet.
Jetzt soll ein Ansprechpartner für alle Akteure her. Immerhin sind es sechs Krankenhäuser, drei Pflegeschulen und viele Pflegeeinrichtungen . Der Landkreisentwicklungsausschuss hat diesbezüglich heute zustimmend zur Kenntniss genommen, dass hier eine Koordinationsstelle eingerichtet werden soll. Landrat Bernhard Kern erzählt im BAYERNWELLE-Interview, dass das Thema Pflege und Ausbildung wichtiger denn je ist. „Wir müssen alles dafür tun, um dieses Thema mehr in den Fokus zu rücken.“, so etwa Kern.
SPD-Antrag: Konsequenzen aus Sozialraumanalyse ziehen
Stichwort Fachkräftemangel. Das ist generell eines der Themen, die der Landkreis angehen will. Dass es hier Handlungsbedarf gibt hat eine Sozialraumanalyse gezeigt, die bereits im letzten Jahr fertiggestellt worden ist. Fachkräftesicherung, Schaffung von Wohnraum und Bildungseinrichtungen. Das sind ein paar der Punkte, bei denen es im Landkreis Berchtesgadener Land Handlungsbedarf gibt. Am Vormittag wurde der Landkreisentwicklungsausschuss dazu berufen, sich um diese Themen zu kümmern. Der Ausschuss soll hierfür regelmäßig zusammenkommen und zusammen mit Fachpersonal Konzepte erarbeiten.
Auf Grund eines Antrag des Bündins90/ Die Grünen wurde auch das Thema Wertstoffhöfe bearbeitet. Die Grünen forderten, dass der Landkreis den Betrieb möglichst aller Wertstoffhöfe ab dem 01.04.2021 übernehmen soll. Daraufhin wurden die Pläne des Landkreises in Sachen Abfallwirtschaft vorgestellt. Der Landkreis Berchtesgadener Land will alle Wertstoffhöfe übernehmen, zumindest die gemeindlichen. Mit den privaten Betreibern von Wertstoffhöfen sollen Vereinbarungen getroffen werden, wie zusammengearbeitet werden können. Bis zum ersten April soll dies nicht möglich sein. Der Zeitplan läuft den die Verwaltung vorschlägt beläuft sich auf spätestens Ende 2025 hinaus.