18.11.19
Bringen Wasserkraftwerke tatsächlich einen ökologischen Vorteil?
Berchtesgadener Land - Nicht mehr nur der regionale Bund Naturschutz macht mobil, sondern auch aus München mischt der Bund Naturschutz jetzt im Berchtesgadener Land mit. Heute ist er zur Besichtigung der geplanten Wasserkraftwerke im Landkreis vor Ort.
„Für die Energiewende benötigen wir keinen weiteren Ausbau von Wasserkraft im Berchtesgadener Land.“ Hier ist sich der Bund Naturschutz Bayern in einer öffentlichen Mitteilung sicher. So würden die fünf geplanten neuen Wasserkraftwerke im Berchtesgadener Land weder dazu beitragen die Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen, noch wären sie zur zusätzlichen Stromversorgung notwendig. Nicht die Wasserkraftwerke und die damit einhergehende Zerstörung von regionaler Natur und Flüssen würden die Klimakatastrophe abwenden, sondern die drastische Reduzierung des Strom- und Energieverbrauchs generell.
Der Bund Naturschutz Bayern kritisiert vor allem: die Diskussion um den Klimaschutz würde derzeit von Seiten der Staatsregierung und der Wasserkraft-Lobby geführt. Anstelle das Energiesparen zu fördern, würden naturschädliche Investitionen für die Energieproduktion weiter vorangetrieben. Die geplanten Wasserkraftwerke im Berchtesgadener Land, zum Beispiel an der Nonner Rampe, seien dafür ein Paradebeispiel. Sie will der Bund Naturschutz Bayern unter anderem verhindern. „Das CO2-Einsparungspotential durch neue Wasserkraftwerke liegt im Promille-Bereich“. Das sagt der Bund Naturschutz Bayern. Der Bau neuer Wasserkraftwerke im Berchtesgadener Land würde also mehr ökologische Schäden verursachen, als tatsächlich zur CO 2-Einsparung beizutragen.
Derzeit sind im Berchtesgadener Land fünf Wasserkraftwerke geplant, unter anderem an der Nonner Rampe und auch in Schneizlreuth zum Grenzgebiet Unken. Letzteres wäre laut Bund Naturschutz das einzige Wasserkraftwerk, dass in der Stromerzeugung eine Rolle spielen würde. Alle anderen Wasserkraftwerke seien zu klein, um tatsächlich nachhaltig Energie zu gewinnen. Anstelle davon würden nur unnötig Flussläufe in der Region zerstört, so der Bund Naturschutz.
